Die Anfänge Aubs führen zurück bis in die Jungsteinzeit (ca. 2000 v. Chr.), als der fruchtbare Boden
des Gollachtals dichte Siedlungen entstehen ließ. Der archäologische Lehrpfad Aub-Bieberehren-Riedenheim-Röttingen
erschließt dem interessierten Wanderer die prähistorische - u.a. jungsteinzeitliche, keltische und germanische -
Vergangenheit dieser Gegend.
Der eigentliche Ort Aub entwickelte sich vor ca. 1200 Jahren vermutlich aus dem Zusammenwachsen zweier Siedlungen:
Lemmerheim (Namensgeber der heutigen Lämmermühle) und der Ansiedlung um Kirche und Kloster.
Die erste Erwähnung der Auber Pfarrkirche findet sich 1136 als dem Kloster St. Burkhard in Würzburg zugehörig.
Wichtig für die Entstehung von Aub war die Kreuzung zweier Fernhandelsstraßen:
- Italien - Augsburg - Rothenburg - Aub - Giebelstadt/Ochsenfurt - Würzburg -
Norddeutschland-Skandinavien (Erwähnung 1151)
- Nürnberg - Winsheim - Aub - Frankfurt/Rhein/Niederlande (Erwähnung 1298)
Das Aub des späteren Mittelalters war somit europäische Drehscheibe, worauf sich noch heute Hinweise finden wie eine
16 cm tiefe Fahrrinne im Fels oberhalb des Stadtturms oder die Zugehörigkeit zur Route des Europäischen Fernwanderwegs.
Hier zeigt sich, wie tief verwurzelt die Tradition der Bewirtung und Beherbung in der Geschichte des Ortes ist, denn
auf halber Höhe der mit schweren Fuhrwerken zu bezwingenden steil ansteigenden Straßen war eine Raststation nötig.
Mariensäule auf dem Marktplatz
Es gibt Belege dafür, dass Aub früher Marienwallfahrtsort gewesen sein könnte.
Der Klostername "Unsere liebe Frau in der Au" und Stadtwappen sind Beispiele dafür. Dies
erklärte auch den ungewöhnlich großen Kirchenneubau aus dem 13. Jahrhundert.
Vermutlich um 1325 erhielt der Ort von Kaiser Ludwig dem Bayern das Marktrecht, das dieser an seine getreuen
Gefolgsleute Ludwig und Gottfried II. von Hohenlohe-Brauneck verlieh.
Nach dem Aussterben des Geschlechts der Hohenlohe-Brauneck 1386 heiratet die Witwe Anna Konrad von Weinsberg
der häufig auf der Reichelsburg residierte.
1398 verkaufen Anna und Konrad eine Hälfte von Aub an den Verbündeten Hans Truchseß von Baldersheim,
was neuen Auftrieb für den Markt ergibt.
Am Neujahrstag 1404 erhielten die Herren Aubs von König Ruprecht von der Pfalz in Heidelberg das Recht, dass sie
"ihren Markt mit Graben umführen und befestigen mögen und ein Stadt daraus machen" - das Stadtrecht.
Die 600. Jährung dieses Ereignisses wurde im Jahr 2004 im Rahmen eines Jubiläumsfestjahres würdig bedacht.
1489 baute Philipp d. Ältere von Weinsberg zusammen mit den Truchsessen von Baldersheim das Auber Rathaus und
unsere "Schenkstatt zum Lamm" 1493, was das Weinsberger Wappen über dem Hauseingang belegt.
Nach dem Tode der Weinsberger und Truchsessen fielen große Teile von Aub nach und nach dem Hochstift Würzburg zu.
Im 18. Jahrhundert
umfasste das Amt Aub sieben Ortschaften: Gülchsheim, Hemmersheim, Lipprichhausen, Öllingen, Rodheim, Sächselbach,
Pfahlenheim und das Schloß Walkershofen. Es bildete somit ein Gegengewicht gegen die angrenzende - protestantische -
Markgrafschaft Ansbach.
Durch die Säkularisation unter Napoleon wurde Aub 1810 nach langer Zeit wieder eine einheitliche politische
Gemeinde. Nach der Niederlage Napoleon fiel Franken und damit Aub Bayern zu (1814).
Aub und der ehemalige Landkreis Ochsenfurt wurden 1972 dem Landkreis Würzburg zugeschlagen.
nach: Georg Menth: Stadt Aub - Baldersheim - Burgerroth, Aubanus-Verlag Wolfratshausen, ISBN 3-924178-05-4
Wenn Sie sich näher für die Geschichte Aubs interessieren finden Sie bei uns im Haus umfangreiche Literatur zur Ansicht
ausliegen.
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